Zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ folgen die Internationalen Tage Jüdischer Musik in Berlin, in ihrem Eröffnungskonzert am 14. November, 19:30 Uhr in der Archenhold-Sternwarte den Spuren des liberalen Judentums in Berlin. Absolventen, Dozenten und Kantoren des traditionsreichen Abraham-Geiger-Kollegs in Potsdam, der Pianist und Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov und die Kantoren Isidoro Abramovicz, Shulamit Lubowska und Yoed Sorek bringen dann verblüffende Verbindungen und Überraschendes in der Sternwarte zu Ohren: Wussten Sie, dass sich die Musik des liberale Judentums, zu dem sich auch der Astronom Simon Archenhold oder der Physiker Albert Einstein zählten, eng an der Musik und Liturgie des Christentums orientierte? Im 19. Jahrhundert stellte dies die jüdischen Gemeinden vor eine Zereißprobe. In besonderer Weise hat sich hier ein Berliner Komponist hervorgetan: Louis Lewandowski. Er ist einer der Komponisten dessen Werke in der Sternwarte erklingen soll, in der Albert Einstein einst seinen ersten öffentlichen Vortrag über die Relativitätstheorie hielt.
Christlich-jüdische Gemeinsamkeiten, das Verbindende, das heute genauso in der Archenhold-Sternwarte wie auch in der Ausbildung junger Kantoren in Berlin gepflegt wird, wollen wir mit den Internationalen Tage Jüdischer Musik feiern und damit Zeichen für lebendiges Miteinander und gegen Antisemitismus setzen. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie unser Konzert in ihrem Veranstaltungskalender aufnehmen könnten und zuvor oder in einem Interview mit Jascha Nemtsov Ihrem Publikum dieser außergewöhnliche Berliner Musik- und auch Physik- bzw. Astronomiegeschichte näher bringen könnten.