Musikfestival zwischen Peenemünde und Świnoujście

Von | 25. Oktober 2017

Das Orkiestra Symfoniczna Polskiej Filharmonii Bałtyckiej w Gdańsku (Symphonieorchester der polnischen Ostseephilharmonie Danzig) im Dom Kultury Świnoujście Foto: Usedomer Musikfestival / Geert Maciejewski

 

„Mit durchschnittlich 1.906 Sonnenstunden im Jahr scheint die Sonne nirgendwo in Deutschland so häufig wie auf der zweitgrößten Insel des Landes – der Sonneninsel Usedom“, wirbt die Touristinfo der Ostseeinsel. Aber auch im Herbst und Winter ist Usedom ein attraktives Reiseziel. Was viele nicht wissen: Usedom (poln. Uznam) ist nicht rein deutsch.
Auf dem östlichsten Eck der Insel liegt ein Teil der heute polnischen Stadt Świnoujście (Swinemünde). Der Rest der Stadt liegt dann auf der benachbarten polnischen Insel Wolin. Diese deutsch-polnische Nachbarschaft hat die Initiatoren des seit 1994 existierenden „Usedomer Musikfestival“ dazu gebracht, auch den polnischen Teil der Insel als Spielstätte einzubeziehen. Schließlich ist ja ohnehin das Thema des Festivals die Musik der Ostseeregion.
Jeweils drei Wochen lang in der Zeit September bis Oktober locken die Klänge der jährlich wechselnden Gastländer – Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland oder Schweden – in uralten Kirchen, malerisch gelegenen Schlössern und Villen, in Galerien sowie kaiserzeitlichen Hotels oder in das Dom Kultury (Kulturhaus) in Świnoujście.
So klingt Dänemark, lautete das Thema 2017. Volkslieder und Volkstänze aus Nordeuropa, vorgetragen vom Danish String Quartet und dem NDR-Chor machten den Auftakt im Kaiserbädersaal in Heringsdorf. Dann folgte ein umfangreiches Programm von Konzerten, Lesungen, Vorträgen, einer „musikalischen Inselrundfahrt“. Beim Abschlusskonzert im Kraftwerksaal des Museums Peenemünde war dann das NDR Elbphilharmonie Orchester zu Gast.
Deutsch-dänische Freundschaft in einem Konzert polnisch-deutscher Partnerschaft war zuvor in Świnoujście zu hören. Esther und Lea Birringer, zwei junge deutsche Virtuosinnen, trafen sich mit der brillanten „Orkiestra Symfoniczna Polskiej Filharmonii Bałtyckiej w Gdańsku“ (Symphonieorchester der polnischen Ostseephilharmonie Danzig). Zu hören waren Werke von Carl Nielsen, Felix Mendelssohn Bartholdy und Niels Wilhelm Gade.
„Das Besondere an dem Festival ist, dass es jedes Jahr der Musik eines anderen im Ostseeraum liegenden Landes gewidmet ist. Das Festival ist also ein Paradebeispiel dafür, dass Musik keine Grenzen kennt, dass sie Menschen verschiedener Nationalitäten und verschiedenen Glaubens, die verschiedene Berufe ausüben und unterschiedliche Sprachen sprechen, miteinander verbindet“, schrieb Janusz Żmurkiewicz, Stadtpräsident der Stadt Świnoujście in seinem Grußwort zur Veranstaltungsreihe.

 

Informationen im Netz:
Usedom-Touristik:            www.usedom.de
Usedom Musikfestival:     www.usedomer-musikfestival.de