Ungewöhnlicher Schwarzbau

Von | 17. Juli 2017

Auf der Holzkirchen-Route im Bieszczady-Gebirge

Eigentlich ist die Holzkirchen-Route im Bieszczady-Gebirge, ganz im Südosten Polens im Dreiländereck Polen-Ukraine-Slowakei, bekannt für seine alten griechisch-orthodoxen Holzkirchen. Aber die traditionelle Materialauswahl führen auch immer wieder zu neueren Gotteshäusern. So zu diesem eigentlich illegal entstandenen Kirchenbau.
Eine ungewöhnliche Kirche mit einer noch ungewöhnlicheren Geschichte. In den siebziger Jahren strebten die Gläubigen in Nowosiółki Dydyńskie (im Südosten der Wojewodschaft Podkarpackie, nahe der Ukrainischen Grenze) eine Baugenehmigung für ihre neue Kirche erfolglos an. Schließlich beschlossen sie, die Kirche ohne Genehmigung zu bauen. Zuerst wurde das für den Kirchenbau bestimmte Grundstück mit Mais bepflanzt, und als dieser gewachsen war und das Gelände von der Seite der Straße abschirmte, wurden heimlich Fundamente gegossen. Vorbereitet wurden ebenfalls sämtliche Teile der Holzkonstruktion. In einer einzigen Nacht, vom 2. auf den 3. August 1975, wurde unter Einsatz von Menschen aus der gesamten Pfarrgemeinde die Kirche fertiggestellt. Der Behörde, die die Baugenehmigung verweigert hatte, blieb angesichts der vollendeten Tatsache nichts anderes übrig, als diese zur Kenntnis zu nehmen. Mittlerweile wurde die Kirche schon einmal renoviert. Zur Erinnerung an die Baugeschichte schmücken ihre Innenwände Motive von Maiskolben.